Willkommen bei khasawneh.org - Murad Khasawneh


Fotos

Hier zeige ich einige meiner Fotografien, ergänzt um etwas Kommentar.

Sie gehören zu den wenigen erlesenen Gästen und können sich daher ganz in Ruhe hier umsehen, ohne dass jemand Ihnen auf die Füße träte, dürfen dabei gerne ein Eis essen, müssen allerdings hinnehmen, dass ich versuche, Ihnen ein Gespräch aufs Ohr zu drücken. Ja, vielmehr einen Monolog, dieses Medium kommt mir dabei zu Gute. Sie müssen mir ja nicht unbedingt zuhören.

Herbstbank

Ich liebe den Sommer. Das ist für mich die beste Jahreszeit. Mit Sommer verbinde ich Wärme, Licht, Leben. Aber wenn sich diese Zeit dem Ende zuneigt, wird es nochmals bunt. Der schwindenden Wärme unserer Sonne treten warme Rot- und Brauntöne abgeworfenen Blattwerks zur Seite.

Dieses Bild fotografierte ich, als ich gerade ein Gebäude über eine Außentreppe verlassen hatte und nun den Hof zur Straße hin durchqueren wollte. Der Anblick dieser Bank, umgeben von Rot- und Grüntönen des Laubes, einiger Pflanzen, der Bodenplatten und des Anstrichs von Fensterlaibung und einer im Hintergrund liegenden Treppe ließ mich einen Augenblick verweilen, um ihn festzuhalten.

irgendwo in Rom ...

Ich reise sehr ungern, wer mich kennt, weiß das - wer mich nicht kennt und dies hier liest, weiß es nun ebenfalls. 1990 hatte ich die zweifelhafte Freude, als Angehöriger des Chemie-Leistungskurses - was mich damals ritt, Chemie zu wählen, ist eine Geschichte für sich - an einer Studienfahrt nach Rom teilzunehmen. Frau W mochte, wollte, musste ihre 5 Kirchen pro Tag besucht haben - wir somit auch - damit sie nicht dem Wahnsinn anheim fiel.

Während die anderen Schüler unseres Jahrgangs dazu verdammt waren, untätig am Strand zu liegen wie angeschwemmtes Treibholz, genossen wir Geschichte und Kultur Roms, referierten einander über die Objekte, die wir heimsuchten, lauschten gegenseitig unseren Referaten - mit der jeweils eigenen Inbrunst und Sorgfalt. Wann immer etwas im Strom vorbeieilender Umgebung es wert schien, vielleicht festgehalten zu werden, beeilte ich mich, den Auslöser zu betätigen, musste ich doch fürchten, meine Mitreisenden könnten am Horizont verschwinden, hielte ich mich dabei zu lange auf. So kann ich leider nicht genauer sagen, wo ich diese Ruine aufnahm, als irgendwo in Rom.

Dort gab es zahllose kaputte Gebäude - man könnte meinen, die Römer machten alles kaputt was sie nicht verstanden und wären auch sehr unverständig ... in Deutschland hätte man längst alles restauriert oder doch wenigstens abgerissen ... aber zum Glück tut man das anderswo in der Welt mit Bedacht und gibt den Touristen so die Gelegenheit, den Zeugnissen der Geschichte anzusehen, dass sie auch solche sind.

Senckenberg-Saurier

Dies fashion victim ist völlig unschuldig an zerstörten Gebäuden, zerbeulten Autos, verschwundenen Hunden und Katzen. Das junge Kerlchen eilt sich und kommt nun doch etliche Millionen Jahre zu spät zu seiner Verabredung. Aber es ist kein Spielverderber und macht brav etwas Werbung für das Senckenberg-Museum in Frankfurt am Main, weist Besuchern den Weg und lächelt atemlos in die Camera. Man braucht ihm keine Stöckchen zu werfen - als Akademiker ignoriert es solche Scherze gutmütig und wartet ab, ob ihm vielleicht irgendwann die Plastik eines Menschen zur Seite gestellt werden wird.

Keine Angst, dieser Freund beißt nicht. Auch seine Familie in der Ausstellung soll schon lange niemanden mehr gejagt haben. Man sollte sie aber vielleicht trotzdem nicht anstupsen - sie könnten das für ein Spiel halten und meinen, nun mit dem Fangen an der Reihe zu sein.

neugierige Gelbwangen-Schmuckschildkröte

In einem Zimmerteich lebt diese Schmuckschildkröte zusammen mit zwei Artgenossen. Sie versteckt sich gerne, sitzt stundenlang auf einem Stück Korkrinde im wärmenden Lichtkegel einer Glühlampe und huscht schnell ins Wasser, wenn man sie überrascht. Manchmal schaut sie einem neugierig zu, wenn man sich dem Zimmerteich genähert hat, ohne sie dabei zu erschrecken. Beim Absaugen des Untergrundes mittels Pumpe, Schlauch und durchsichtiger Plastikglocke sehen oft alle drei gespannt zu, wie Verschmutzungen und Futterreste hinweggesaugt werden. Ich bin nie sicher, ob sie dabei heranschwimmen, um zu helfen, oder weil sie glauben, ich hätte noch etwas Schmackhaftes entdeckt, von dem sie ihren Teil fordern könnten.

in einem Vorgarten ...

... in der Goethestraße in Maintal an einem schönen, sonnigen Freitag, den 10.07.2009. Hier wächst Lavendel, ragt durch den Zaun auf den Gehweg, leuchtet, duftet und wird von schwarz-gelb gestreiften Insekten angeflogen. Die tanken hier Nektar.

Diese fleißigen Nektarsammler nehmen ja keine Rücksicht auf einen Beobachter, der sie gerne ablichten würde. Nein, die scheinen sich eher einen Spaß daraus zu machen, gerade dann zur Nachbarblüte aufzubrechen, wenn man die Camera richtig positioniert hat und endlich scharfstellen möchte. Nun habe ich schon einen ganz einfachen Apparat – den Blitz darf ich noch abschalten, den Zoom einstellen und selbst wählen, wann ich auf das Knöpfchen drücke – doch gelingt mir dies kaum schnell genug. Diese Bienen, ich denke, es sind wohl Hummeln (Man mag mich hierin bestätigen oder korrigieren, dabei aber bitte nicht unterschlagen, woher man solches weiß.), fliegen geschäftig umher, der Wind narrt mich und doch erhalte ich einige scharfe Aufnahmen. Aus einer stammt der abgebildete Ausschnitt, etwas mit Photoshop nachbearbeitet.


© 1996 - 2009 Murad Khasawneh •