Willkommen bei khasawneh.org - Murad Khasawneh

blaue Träume

Gedanken eines auf der Erde gestrandeten Außerirdischen
Auszüge aus dem Tagebuch

2003: MärzAprilMaiJuni

2004: Januar

 

März 2003

>> 11. 03.2003: gestrandet
Sch---e! Nicht mehr genug Energie. Ich werde auf diesem netten Plätzchen für Jahre festsitzen!

>> 12. 03.2003: auf der Erde gestrandet!
Einige Batterien getestet. Einige Hotlines angerufen. Auch Duracell konnte nicht helfen. Werde ich ein Kernkraftwerk benötigen? Auf der Erde gestrandet!

>> 13.03.2003: Bin ich reich?
Heute konnte ich einen Teil meiner Souveniers aus dem Bergwerk verkaufen. Man braucht vile Geld, um in dieser Welt zu überleben.
...und ein Heim zu kaufen...

>> 15.03.2003: armes Alien
Es war keine gute Idee, meine Möbel auf der Straße stehen zu lassen. Einige Leute dachten, ich wollte sie wegwerfen und nahmen sie mit!

>> 16.03.2003: Sonntag
Lange geschlafen, gut gegessen.

>> 17.03.2003:
Bei dem Versuch, schnell einen Brief herauszufischen, blieb meine Hand im Briefschlitz stecken.
Den ganzen Tag lachten mich vorbeiziehende Kinder aus. Erst als es dunkel wurde, befreite mich die Feuerwehr.
Sie hätten fast das Haus abgerissen, als sie den Briefkasten aufbrachen.

>> 18.03.2003: Erdlinge!
Die wollen zum Mars fliegen. Natürlich wegen der Herausforderung.
Aber schön ist es da nicht wirklich, glaubt mir. Und die Verpflegung für Astronauten sieht nicht wirklich lecker aus.
Ich aß heute sicher besser zu Mittag: Pizza

>> 19.03.2003:
Geldautomaten sind toll. Jeder sollte einen haben.
Aber heute fand ich heraus, daß sie das Geld nicht drucken, sondern nur an Bankkunden verteilen - schade.

>> 20.03.2003: Rotation
Laufenden Waschmaschinen zuzuschauen ist ein Spaß. Sicher, Fernsehen ist etwas abwechslungsreicher, aber nur halb so bunt und lebensnah.

>> 21.03.2003: Wetterdienst
Das Telefonat mit dem Wetterdienst lief nicht so gut. Sonntag möchte ich grillen, also wollte ich das entsprechende Wetter bestellen.
Er hätte keinen Einfluß auf das Wetter und könne mir nur vorhersagen, wie es sich wahrscheinlich entwickeln würde. So ein Blödsinn! An den Himmel schauen und die Nase in den Wind halten kann ich selbst.
Vielleicht muß er sich an staatliche Vorgaben halten und darf nicht auf individuelle Wünsche eingehen... Ich werde versuchen, ihn zu bestechen. Sonntag sehen wir, ob mein Angebot hoch genug ist.

>> 22.03.2003: Hundefutter
Da gibt es diese hübschen fleischigen Ringe, die sehen wirklich appetitlich aus...
Leider schmecken sie genauso langweilig, wie sie riechen!

>> 23.03.2003: Sonnenschein
Ihm das Cabrio zu schenken war gut! Das Verdeck läßt sich nicht schließen, so wäre er selbst naß geworden, wenn er es hätte regnen lassen.

>> 29.03.2003: verkabelt
Alles hängt am Kabel. Kühlschränke, Fernsehgeräte, Bügeleisen, Staubsauger, Züge...
Viele Dinge werden angebunden, damit sie nicht verloren gehen.
Aber wer würde Elektrizitätswerke verlieren?

>> 30.03.2003: meine Antennen versteckend...
Heute hatte ich mit Nachbarn ein Gespräch über die mögliche Existenz außerirdischer Lebensformen.
Sobald es mir gelingt, in meine Welt zurück zu kehren, schicke ich ihnen Photos meiner zweiköpfigen Schwägerin.

>> 31.03.2003: Kannibalismus
Zum Kaffee gab es Amerikaner zu essen.
Zum Glück war es Gebäck, das nur so heißt!

April

>> 11. 03.2003: gestrandet
Ist nur Spaß! Es ist der 01.04.2003 - Entschuldigung, ich konnte nicht widerstehen.

>> 02. 04.2003: appetitlich
Ketchup ist schön rot, fruchtig und süß.
Jemand erzählte mir, die Leute liebten es, weil es wie Blut aussieht...

>> 03. 04.2003: Hoffnung
Auf dem Flohmarkt traf ich einen anderen Besucher. Er ist ebenfalls hier gestrandet.
Vielleicht finden wir gemeinsam eine Lösung.

>> 09. 04.2003: Noch immer hier
Wir sind um einige Erfahrungen reicher...
Nun wissen wir:
Autobatterien können explodieren, wenn man sie kurz schließt.
Wenn man einen ganzen Stausee entleert, reicht die Energie gerade, um einen Pfad zur Flucht auf den nächsten Kontinent zu erzeugen.
Selbst die Russen lassen keine privaten Experimente mit ihren Atomreaktoren zu.
Blitze einzufangen ist kompliziert und gefährlich - Meine Füße riechen immer noch komisch.

>> 13. 04.2003: Besuch aus Übersee
Ich habe heute eine Anhalterin, die ehrwürdige Frau L., mitgenommen.
Nachdem sie während einer Handelsreise ihrer Gesellschaft in den Orient schwere Blessuren davongetragen hatte, möchte sie ihre Eltern und alte Freunde in Europa besuchen. Allerdings plant sie, nur kurz zu bleiben. Sie möchte ihre Kinder, vor Allem die Zwillinge Trudy und Ruthy nicht zu lange alleine lassen. Denn sie ist in Sorge, der Babysitter könnte wilde Partys veranstalten und ihr Heim verwüsten.

>> 21. 04.2003: gefunden
Zahlreiche Schokoladeneier und Schokoladenhasen lagen noch um das Haus herum hinter Büschen und in Blumenkästen versteckt.
Morgen muß ich also nicht einkaufen gehen.

Mai

>> 04.05.2003: Eis ist toll!
Nun wird es warm und jeder ißt Eis. Ich auch.
Vielleicht ist es doch nicht so schlimm auf diesem Planeten.

>> 31.05.2003: Regen
Gestern war es sehr heiß. Die Kinder der Nachbarn kühlten sich in aufblasbaren Wasserbecken ab.
Heute regnet es. Jedermann eilt ins Haus. Sie tun dies also auch, wenn es heiß ist! Ich vermute schon seit einiger Zeit, daß dieses verhalten religiös motiviert ist.
Vielleicht steht das Wasser des Himmels zuerst den Pflanzen und Tieren zu.
Kinder, die ich fragte, lachten nur. Offensichtlich ist dies schon für die kleinsten selbstverständlich und nicht hinterfragbar.

Juni

>> 20.06.2003: Kopfweh
War ein paar Wochen eingesperrt, weil ich einige Gesetze gebrochen hatte - physikalische Gesetze.
Ich konnte nicht widerstehen, ein wenig herumzuschweben.
Aber Gravitation hat doch einen Sinn...
Wenn Deine Füße den Boden berühren, ist viel Platz zwischen deinem Kopf und dem Kronleuchter...
Wenn nicht...
"Aaaah! - Oh schau, so viele Sterne... und die süßen Engelchen!"

Januar 2004

>> 10.01.2004: Peng, Du bist tot...
Ich fühle mich, als hätte ich einen Atomkrieg und den nuklearen Winter
überlebt... zum Jahresbegin rissen mich Explosionen aus dem Schlaf und Leuchtfeuer erhellten die Nacht.

Heute erklärte mir ein Nachbar, es sei Brauch, das neue Jahr mit Feuerwerk zu begrüßen. Hoffentlich ist es nicht ebenso erschrocken, wie ich!

 

vorsicht

Auch wenn Sie einem gestrandeten Außerirdischen helfen wollen, die Erde zu verlassen, bieten Sie mir bitte kein Plutonium an. Das ist illegal!


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